Happy Birthday,
Marktwirtschaftliche Katastrophe

Ahoi,

dieses mal in eigener Sache. In öfter-mal-dran-gedacht, aber nie-was-zu-gemacht Sache. Wir haben nämlich Jubiläum! So ungefähr 20 Jahre sind wir nun am Start.
 
So genau weiß das aber keine*r mehr… wir nehmen das mit ›Keine Namen, keine Strukturen‹ durchaus sehr ernst. Aber in Vorbereitung dieses Posts haben wir unsere ›Archive‹ durchgeschaut und sind zumindest auf den zweiten Printkatalog aus dem Frühjahr 2004 gestoßen.

Black Mosquito Kataloge

 

Wann der Erste erschien ist uns unbekannt… und davor arbeiteten wir auch schon unter dem Label. Vielleicht sind wir also auch schon 21. Ist ja aber auch gar nicht so wichtig. Große Lobreden auf sich selber liegen uns doch auch ziemlich fern – das Stöbern hat dann aber durchaus auch einige Erinnerungen hervor gerufen, die wir nun mit euch teilen wollen.
 
Etwas mehr zur Geschichte und ähnlichem könnt ihr auch in einem älteren Interview im ›Proud to be Punk‹ nachlesen.
 
Jedenfalls gibt es dann doch einige Entwicklungen von einem von einer Person betriebenen Printkatalog und Infotisch zum größeren Kollektiv. Einiges holprig, vieles chaotisch, viele Nerven, viel Leidenschaft, ganz viele Kapazitäten (die doch auch immer mal wieder woanders schmerzlich fehlten) – all das floss in das Projekt, welches nun eben ist.
 

burn a car

 

Angefangen bei der ersten großen Hausdurchsuchung begleitet uns seit 15 Jahren kontinuierlich eine aus tiefstem Herzen kommende offene Feindschaft mit den Repressionsorganen. Auf Hausdurchsuchung folgte die nächste und es bleibt kein Jahr aus ohne mindestens einen neuen gelben Brief. Was wohl Staatsschutz und Cops schon alles an Energie in uns rein gesteckt haben?
 
Ergänzt wurden die autoritären Geister dann auch im Laufe der Zeit von rot-lackierten Aushilfscops und auch unerwartet nervige Scheiße, wie z.B. zwei Einbrüche in unser Lager, galt es zu verkraften.
 
Neben dem Mailorderbetrieb fanden und finden wir aber auch trotz allem wieder zu neuen Projekten. Seien es die zahlreichen Übersetzungen, unsere unregelmäßige Medienarbeit (als Demo- und Aktionsbegleiter*innen) oder unsere regelmäßigen Radiosendungen (die auch schon mal zu Skandalen in der Provinz führten) … auch unsere kulturelle Arbeit war immer Teil von BM, seit einigen Jahren dann auch unter dem autonomen Label Black Mojito.
 
›wir wussten immerhin, dass es so etwas gibt‹, kommentierte letztens ein langjähriger Kollege unseren Einstieg in Steuern, Lohn und ähnliches. Wer hätte gedacht, dass wir uns einmal derart viel mit Bürokratie rum schlagen müssen. Fürchterliche Scheiße, die uns oft den letzten Nerv raubt und bei der wir ständig – auch oftmals leider dank falscher Beratung – viel (drauf) zahlen mussten.
 
Es bliebe noch viel zu sagen. Auch und gerade über die ganzen Supporter*innen, Kolleg*innen, die uns in den letzten Jahren begleiteten und auch teilweise immer noch mit am Start sind. Über die Veranstaltungen und Partyreihen, die uns ans Herz gewachsen sind. Aber ihr wisst ja, keine Namen, keine Strukturen. Also leider keine weiteren Anekdoten und witzige Geschichten über schlaflose Tage auf Buchmessen oder ähnliches.
 
So sind wir dann doch insgesamt ganz zufrieden trotz unserer leider finanziell doch absolut prekären Existenz, wir schreiten nach wie vor fragend voran und sind gespannt was kommen wird.
 
Mit unserem Label haben wir letztens mit Benzin kooperiert und die Platte aus dem Kollektiv veröffentlicht. Die lieben Leute von Benzin machen dazu eine Release-Party, am 25.02. im ://about blank … und wir für unseren Teil jedenfalls zecken uns dort ein und feiern auch mal die ganzen schönen, witzigen, verrückten und erfolgreichen Momente, die wir mit BM hatten!

benzin-25-februar
 

Und vielleicht, ganz vielleicht, schaffen wir es ja auch noch mal eine umfassende Black-Mosquito Party zu machen, die all unsere kulturellen Begeisterungen erfüllt. Dort sollte es neben Techno dann auch Punk und dazu auch noch Trash, diy und Chaos geben. Schauen wir mal, wann wir dazu kommen.

 


Venceremos,
eure bm-crew