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Für gegenseitige Hilfe & das Recht auf Selbstverteidigung!

Für gegenseitige Hilfe & das Recht auf Selbstverteidigung!
Der 24. Februar 2022: Am frühen Morgen aufwachen mit der Nachricht: Der Krieg hat begonnen! Russland hat tatsächlich einen ausgewachsenen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet und obwohl genau das erwartet wurde, war es dennoch unreal. Noch im Bett werden hunderte Nachrichten ausgetauscht, alles was bislang halb vorbereitet war muss nun schnell gehen: Unterkünfte für fliehende Genoss*innen finden (auch wenn wider Erwarten dann nur wenige fliehen), Solidaritätsaktionen initiieren, Strukturen für Öffentlichkeit schaffen – alles auf einmal. Später dann zusammentreffen mit unserem Team, austauschen, planen und fieberhaftes weiter arbeiten. In den nächsten Tagen und Wochen ist an Schlaf und alles Andere kaum zu denken. Atemloses News-checken, Nachrichten von Freund*innen aus der Ukraine bekommen…
Heute, ein Jahr später, scheinen sich Viele an den Krieg gewöhnt haben, mensch stumpft mit der Zeit ab. Allerdings taucht auch eine ›friedens‹-bewegte Querfront von Nationalist*innen und Putinfreund*innen unterschiedlicher Couleur auf, die nun absurde Verhandlungen fordern und die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine aufkündigen. Verhandlungen, die im Endeffekt nur russische Besatzung (und alle damit verbundenen schrecklichen Konsequenzen) und weitere imperiale Aggressionen legitimieren würde. In diesem Zusammenhang halten wir es für unerlässlich sich mit den Stimmen und Perspektiven von direkt Betroffenen zu beschäftigen, auf diesem Telegram Channel findet ihr einige.
Selbstverständlich gilt aber auch – in einer multipolaren Weltordnung – die Interessen an Militarisierung und Krieg seitens diverser nationalstaatlicher Akteure zu kritisieren und zu sabotieren. Eine einfache Kapitulation der Ukraine würde allerdings lediglich zu dauerhaftem Kriegszustand führen. Die Angst vor einem dritten Weltkrieg ist selbstredend legitim, allerdings wäre hier eine deutlichere Analyse wünschenswert, so sprechen Zapatistas und die kurdische Bewegung seit Jahren von einem andauernden dritten Weltkrieg.
Wenn wir die Welt im Kriegszustand analysieren bleibt die einzige Hoffnung, die Solidarität der Communities von unten, die sich sowohl gegen die Geopolitik von oben, als auch gegen den Nationalismus von unten verteidigen kann. Eine Variante wäre bspw. ein ›dritter Weg‹ (wie in Rojava), der gegenseitigen Hilfe und des Aufbaus von Strukturen, die sich der Logik von Staat und Kapital entziehen. Diese Perspektive ist leider scheinbar weit entfernt – bleibt aber die einzig realistische Hoffnung auf wirklichen Frieden.
Was uns also bleibt ist die direkte Solidarität mit den Menschen, deren Kämpfe für eine Welt ohne Kriege, Staat und Kapital wir teilen. Nach dem zunächst sehr erfolgreichem (und schlussendlich gescheitertem Versuch, die Solidaritätsarbeit zu bündeln, ist die Arbeit nun auf verschiedene Strukturen verteilt. [Wir haben allerdings noch einen Stapel OpSol Poster gefunden und verschenken diese aktuell – der Link funktioniert als Plattform, um auf aktuelle Strukturen zu kommen noch gut].
In Belarus unterstützen wir seit Jahren das ABC Belarus und in der Ukraine supporten wir Strukturen, die sowohl zivil als auch im Sinne der Selbstverteidigung handeln. Auch ein Recht auf Flucht vor dem Krieg halten wir für selbstverständlich. In unserer Schwerpunkt-Kategorie findet ihr alle aktuellen Soli-Sachen.
Dem Widerstand in Russland wurde kürzlich eine kleine Dokumentation gewidmet, auf CrimethInc. findet sich ein längeres Interview.
Wer russische Partisan*innen supporten möchte, möge einmal bei Solidarity Zone vorbei schauen. Wir supporten aktuell Antijob, die Arbeiter*innen in Russland beim organisieren helfen und RTP Books, den letzten anarchistischen Verlag, der auf russisch publiziert.
In diesem Sinne hoffen wir auf ein baldiges Ableben von Putin und setzen weiterhin auf die einzige Möglichkeit: direkte Solidarität und gegenseitige Hilfe!
Eure,
bm-crew