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Jonathan Eibisch: Zwei Beiträge zur politischen Theorie des Anarchismus
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01-001-151
Broschüre, 26 S.
In dieser Broschüre sind zwei Beiträge enthalten, die Themen der politischen Theorie des Anarchismus behandeln. Damit wird einerseits Wissen vermittelt, andererseits eine (von verschiedensten) Möglichkeiten aufgezeigt, wie Menschen sich anarchistisches Denken aneignen können. Dies dient dazu, Anarchist*innen als eigenständigen Strömung zu formieren, zu erhalten, zu stärken, handlungsfähig zu machen und auf die Zukunft hin zu orientieren.
In Die Kunst, freiwillig gemeinsam zu sein stelle ich zunächst heraus, dass das Spannungsfeld zwischen Individualismus und Kollektivismus im Anarchismus besonders ausgeprägt ist. In der Vergangenheit gab es dazu ausgiebige Debatten und Auseinandersetzungen und heute ist dies ebenso der Fall. Der Grund dafür liegt aber nicht darin, dass Anarchist*innen einfach zu kurz denken und deswegen keine Lösung finden würden. Vielmehr denken sie oftmals paradox.
Das bedeutet, der scheinbare Widerspruch zwischen individuellen Bestrebungen und kollektiver Handlungsfähigkeit entsteht in einer bestimmten Gesellschaftsform: Der modernen individualisierten Massengesellschaft. Gerade durch die Vereinzelung der Menschen wird ihre Unterwerfung in Zwangskollektive (wie z.B. der Nation) möglich. Wenn beides zurückgewiesen wird, stellt sich aber die Frage, wie Gemeinschaften geschaffen werden können, in denen die Einzelnen freiwillig teilhaben, weil sie ihre Individualität nicht unterdrücken müssen. Und wie Einzelne sich zwar selbst entfalten können, dies aber stets im Zusammenhang und in Kooperation mit anderen geschieht, weil es gar keine Individuen vor der Gesellschaftlichkeit geben kann.
Als paradox stellt sich auch Das anarchistische Konzept der sozialen Revolution heraus, denn es bildet sich in einem Zwischenraum aus politischer Revolution und sozialer Evolution heraus. Obwohl das anarchistische Konzept von sozialer Revolution tatsächlich recht schwammig und sehr weit ist, zeigt sich in aktuellen linken Theorien zur Gesellschaftstransformation, dass grundlegende Bestandteile von ihm adaptiert werden. Übrigens treten keineswegs alle Anarchist*innen für die soziale Revolution ein, denn gerade die Kritik an Revolutionen konstituiert den Anarchismus unter anderem als eigene sozialistische Strömung. Die nihilistische Revolte, Ansätze zur mutualistischen Selbstorganisation und die Beteiligung an zivilem Ungehorsam sind andere Ausprägungen. Dennoch ist das Konzept der sozialen Revolution geeignet, um das Thema grundlegender Gesellschaftstransformation von anarchistischer Seite überhaupt wieder diskutierbar zu machen.
In dieser Broschüre sind zwei Beiträge enthalten, die Themen der politischen Theorie des Anarchismus behandeln. Damit wird einerseits Wissen vermittelt, andererseits eine (von verschiedensten) Möglichkeiten aufgezeigt, wie Menschen sich anarchistisches Denken aneignen können. Dies dient dazu, Anarchist*innen als eigenständigen Strömung zu formieren, zu erhalten, zu stärken, handlungsfähig zu machen und auf die Zukunft hin zu orientieren.
In Die Kunst, freiwillig gemeinsam zu sein stelle ich zunächst heraus, dass das Spannungsfeld zwischen Individualismus und Kollektivismus im Anarchismus besonders ausgeprägt ist. In der Vergangenheit gab es dazu ausgiebige Debatten und Auseinandersetzungen und heute ist dies ebenso der Fall. Der Grund dafür liegt aber nicht darin, dass Anarchist*innen einfach zu kurz denken und deswegen keine Lösung finden würden. Vielmehr denken sie oftmals paradox.
Das bedeutet, der scheinbare Widerspruch zwischen individuellen Bestrebungen und kollektiver Handlungsfähigkeit entsteht in einer bestimmten Gesellschaftsform: Der modernen individualisierten Massengesellschaft. Gerade durch die Vereinzelung der Menschen wird ihre Unterwerfung in Zwangskollektive (wie z.B. der Nation) möglich. Wenn beides zurückgewiesen wird, stellt sich aber die Frage, wie Gemeinschaften geschaffen werden können, in denen die Einzelnen freiwillig teilhaben, weil sie ihre Individualität nicht unterdrücken müssen. Und wie Einzelne sich zwar selbst entfalten können, dies aber stets im Zusammenhang und in Kooperation mit anderen geschieht, weil es gar keine Individuen vor der Gesellschaftlichkeit geben kann.
Als paradox stellt sich auch Das anarchistische Konzept der sozialen Revolution heraus, denn es bildet sich in einem Zwischenraum aus politischer Revolution und sozialer Evolution heraus. Obwohl das anarchistische Konzept von sozialer Revolution tatsächlich recht schwammig und sehr weit ist, zeigt sich in aktuellen linken Theorien zur Gesellschaftstransformation, dass grundlegende Bestandteile von ihm adaptiert werden. Übrigens treten keineswegs alle Anarchist*innen für die soziale Revolution ein, denn gerade die Kritik an Revolutionen konstituiert den Anarchismus unter anderem als eigene sozialistische Strömung. Die nihilistische Revolte, Ansätze zur mutualistischen Selbstorganisation und die Beteiligung an zivilem Ungehorsam sind andere Ausprägungen. Dennoch ist das Konzept der sozialen Revolution geeignet, um das Thema grundlegender Gesellschaftstransformation von anarchistischer Seite überhaupt wieder diskutierbar zu machen.
Verfügbarkeit | sofort verfügbar |
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Autor*in | Jonathan Eibisch |
Verlag | armed papers |
Sprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2022 |
Erstveröffentlichung | 2022 |
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